Unser Blutdruck ist im Laufe des Tages Schwankungen unterworfen. Jede Blutdruckmessung ist nur eine Momentaufnahme und wird von vielen äußeren Faktoren wie Angst, Aufregung, Stress, Belastung oder der Tageszeit beeinflusst.
Aus diesem Grunde reichen einzelne Blutdruckmessungen nicht immer aus, damit der Arzt eine gesicherte Diagnose stellen kann. Aufschlussreicher dagegen ist eine Blutdruck-Langzeitmessung.
Bei einer Langzeitmessung wird der Blutdruck ambulant, also außerhalb der Praxis in der gewohnten Umgebung des Patienten, über einen Zeitraum von 24 Stunden gemessen. Der Patient geht dabei in gewohnter Weise seinen Alltagstätigkeiten nach. Anhand der Langzeitmessung kann sich der Arzt ein Bild von der Blutdrucksituation über den Tag hinweg und in der Nacht machen.
Bei der 24-Stunden-Blutdruckmessung legt der Arzt dem Patienten am Oberarm eine aufblasbare Blutdruckmanschette an. Diese ist über einen Schlauch mit einem elektronischen Blutdruckmessgerät verbunden. Auf die Brust des Patienten werden zwei bis vier EKG-Elektroden geklebt, die ebenfalls mit dem Messgerät verbunden sind. In Abständen von 15 bis 20 Minuten tagsüber und 30 bis 60 Minuten nachts wird die Manschette automatisch aufgeblasen und der Blutdruck gemessen. Der Patient erhält zudem ein Protokoll, in das er alle seine täglichen Aktivitäten einträgt.
Die Ergebnisse der einzelnen Messungen werden aufgezeichnet und die Mittelwerte während des Tages und der Nacht berechnet. Anhand der Einzelmessungen kann der Arzt erkennen, zu welchen Gelegenheiten und Tageszeiten der Blutdruck steigt und ob er in der Nacht absinkt. Die Mittelwerte zeigen, ob der Blutdruck im Normbereich liegt oder erhöht ist.
Blutdruck-Langzeitmessungen sind praktisch komplikationslos und verursachen keine Schmerzen. Der Patient verspürt lediglich ein Druckgefühl am Oberarm, an das er sich jedoch mit der Zeit gewöhnt. Auch die nächtlichen Messungen stören den Schlaf kaum.